Qual und die Blutspende

Amüsiert sah ich Qual zu, wie er auf seine typische Art und Weise hektisch den Raum im Zickzack durchquerte. “Ich kann einfach kein Blut sehen…das lockt nur Haie an!” rechtfertigte er sich. “Und davon mal abgesehen: Wenn es Vampire geben sollte, ist das hier ein Präsentierteller für die!” Entspannt lag ich auf einer Entnahmeliege im Dachgeschoss des Gebäudes, das normalerweise als Treffpunkt für Senioren diente, die dort bei Kaffee und Gebäck ihre Krankheitsgeschichten und Wetterprognosen austauschten. Im Ernst, kein Frosch der Welt ist bei der Vorhersage so präzise wie eine Truppe Rentner mit Felderfahrung.

“Vampire gibt es nicht. Obwohl, das hab ich von Geistern bisher auch gedacht”, versuchte ich ihn zu beruhigen, “trotzdem ist es richtig Blut zu spenden. Es dauert nicht lange, man bekommt am Ende was zu essen und es hilft denen, die es brauchen.” Qual gefiel das dennoch nicht: “Warum musste ich ausgerechnet an den Menschen geraten, der sein Blut verteilen will wie ein Rasensprenger Wasser?! Deine Blutgruppe ist ja nicht mal selten, du bist wieder mal nur ein Teil der breiten Masse!” Da hatte Qual nicht ganz Unrecht, dennoch wusste er, dass das nichts ändern würde. Schweigsam drehte er seine Runden, bis es triumphal aus ihm herausplatzte: “Und was ist mit Samenspenden? Die helfen auch den Menschen, die sie brauchen!”

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Dampf ablassen!