Mit schmerzverzerrtem Gesicht schlich ich in die Küche. Qual saß am roten Küchentisch und studierte die Zeitung. Erfahrungsgemäß konnte dies eine Weile dauern.
Als lediglich der Lokalteil übrig war, der noch weniger Aufmerksamkeit von ihm bekam als ich, wandte er sich mir zu. „Wen hast du denn beim Duschen verdroschen? Bist du jetzt der neue Bad Spencer?“ Seinen Wortwitz ignorierend, erzählte ich: „Bin ausgerutscht und gegen eine Fliese gekracht. Hätte nicht gedacht, dass ich das mal sage, aber wir haben unser Bad zu gründlich geputzt. Der leichte Schmutzfilm hat doch immer für einen gewissen Halt gesorgt. Jedenfalls können wir unsere geplante Runderneuerung schon eher in die Tat umsetzen.“
„Und was schwebt dir da jetzt vor?“, erkundigte sich Qual, der kurz überlegt zu haben schien, ob er nicht doch noch nach dem Lokalteil greifen sollte.
„Hauptsache keine Terrazzoplatten, die sieht man inzwischen wieder viel zu oft. Hotels mit Terrazzoplatten spielen auch Bach auf der Toilette.“
Auch wenn Qual und ich oft nicht einer Meinung waren, so stimmten wir doch in der unserer Ansicht nach zu herrschenden Ruhe auf dem Abort überein, also ergänzte er ironisch: „Stimmt. Am besten dann noch seine Kantate Weinen, klagen, sorgen, zagen, damit man den Verzehr der miesen Miesmuscheln vom Buffet des Vorabends noch mal so richtig angemessen bereuen kann.“ Er gluckste freudig bei der Premiere seines neuesten Kopfkinos. „Meinst du nicht doch eher die Pilze mit Pilzbefall?“, vergewisserte ich mich lächelnd. „Allzu saure saure Gurken?“ Ich musste überlegen. „Pappige Paprika?“ Qual schüttelte den Kopf. „Okay, der letzte war nichts, du hast gewonnen. Hast du Hunger?“, fragte ich. „Jetzt nicht mehr.“