“Beherrschst du eigentlich ein Instrument?”, fragte mich Qual eines Tages. “Nein, nicht wirklich.” “Und kannst du singen?”, fragte er weiter. “Ja, aber nur schlecht. Und nur unter bestimmten Voraussetzungen freiwillig.” Qual grübelte. “Wieso ist das so?” “Tja, ich hatte nie Talent, geschweige denn Begeisterung dafür gezeigt. Obwohl wir im Kindergarten und auch noch in der Grundschule ziemlich oft so taten, als hätten wir eine Band gegründet. Das fanden wir irgendwie cool. Wir haben manchmal in einer Woche mehr Bands gegründet und wieder aufgelöst, als Popstars (ja, wir standen später sogar eine Zeit lang auf Bro’Sis) und sämtliche andere Castingshows zusammen. Als ich vier oder fünf war, hatten wir bei einem Tag der offenen Tür sogar einen großen Auftritt.” “Einen Auftritt?”, horchte Qual auf. “Naja, groß hieß für uns damals, dass mehr Erwachsene als Kinder anwesend waren. Wir haben “Alles nur geklaut” von den Prinzen Playback aufgeführt. Unsere Mikrofone waren die übrig gebliebenen Papphülsen vom Toilettenpapier, an die man an ein Ende Papierkugeln als Kopfstück geklebt hatte. Früher war man ziemlich leicht zu begeistern.”
Qual schien interessiert: “Und danach wolltest du nie wieder musikalisch aktiv werden?” “Doch, schon. In der Schule musste ich ja sowieso. Meine Lehrerin bat mich allerdings, ich solle zum Wohle des Stücks aufhören zu singen und stattdessen nur den Mund bewegen. Von da an war meine Motivation gebrochen.” Qual fing an zu lachen: “Und wieder Playback, schien wohl eher was für dich zu sein.” “Kennst du die Mini Playback Show? Da hätte ich sogar mitgemacht. Michael Schanze war auch in Ordnung, aber bei dem hätte man wirklich singen müssen und ihm hat der schöne holländische Akzent gefehlt. Ganz ehrlich, Marijke Amado wär ich überall hin gefolgt, auch abseits der Zauberkugel.” “Naja, es muss ja nicht jeder singen können. Ich hab jedenfalls noch keine Antilope gesehen, die während der Flucht vor einem Löwen “I will survive” geträllert hat”, meinte Qual abschließend.