Qual und ich saßen am roten Küchentisch und spielten Risiko. Wie immer war er am gewinnen, seine Streitmacht schluckte von Afrika ausgehend nach und nach fast den gesamten Globus. Ich igelte mich in Australien ein. “Wenn du dir jetzt drei Dinge wünschen dürftest, was wäre das?”, fragte ich ihn zwischendurch. “Kamtschatka, Großbritannien und bei der nächsten Partie einen Spieleinsatz!” “Nein, ich meine nicht im Spiel.” “Sondern?” “Naja, das ist so eine Frage, die man früher in Freundschaftsbüchern beantworten musste. Da gab es auch Sachen wie Lieblingsspiel oder Lieblingsspeise.” “Lass mich raten, deine Antworten glichen sich an manchen Stellen?”, grinste Qual. “Nur Spaghetti kamen häufiger vor: bei den Wünschen, der Speise und was ich am besten kann. Lassen wir das mit den Freundschaftsbüchern. Manchmal lagen wir auch im Sommer abends im hohen Gras und haben uns vorgestellt, was wir sagen würden, wenn uns eine Fee erscheint und uns drei Wünsche gewährt.”

Qual dachte nach. “Davon halte ich nichts. Was heißt hier drei Wünsche frei? Wünschen kann man sich doch so viel man will?!” “Ja, aber die Fee lässt es auch in Erfüllung gehen, zumindest in der Fantasie.” Qual stöhnte: “Ihr Menschen nun wieder. Braucht eine Traumgestalt, um Wünsche verwirklichen zu lassen. Am besten noch von einem Playmate mit Flügeln. Dabei sind doch die Menschen in eurem Umfeld die wahren “Feen”. Der Lehrer, der das Talent im Schüler entdeckt und  fördert. Der Freund, der dich mit der süßen Nachbarin bekannt macht. Der Lebemann, der dich aus deinem Arbeitsalltag befreit. Diese Leute wecken und erfüllen eure Wünsche. Und das ein Leben lang. Vielleicht nicht jeden, aber das ist auch nicht nötig. Feen, wie ihr sie euch vorstellt, gibt es ohnehin nicht.” Plötzlich wackelte der Kalender an der Wand, ein heller Lichtschein ging aus ihm hervor und das Playmate des Monats flatterte mit Schmetterlingsflügeln auf uns zu. “Hallo liebe Leute, ich bin die gute Nackedei-Fee und gewähre euch..” Qual schrie sie an: “Klappe zu, ich habe hier konzentriert ein Spiel zu gewinnen!”

Qual und ich saßen am roten Küchentisch und spielten Risiko. Wie immer war er am gewinnen, seine Streitmacht schluckte von Afrika ausgehend nach und nach fast den gesamten Globus. Ich...