Da Qual seit geraumer Zeit das Kochen für sich entdeckt hatte, besuchten wir regelmäßig diverse Buchhandlungen mit einer entsprechenden Auswahl an Literatur. Zwar haben wir nie ein Kochbuch gekauft, aber immerhin holte sich Qual bei jedem Ausflug frische Ideen für neue gustatorische Highlights zum Nachmachen in unserer stilechten IKEA-Küche. Dank seines fotografischen Gedächtnisses konnte er alsbald mehrere hundert Gerichte in seiner imaginären Speisekarte anbieten, wovon letztlich die meisten jedoch nach einmaliger Zubereitung nie wieder den Weg in Topf, Pfanne oder Backofen fanden. Nicht, weil es Qual nicht verstand sie schmackhaft zu servieren, sondern weil uns Lasagne und Spaghetti nach wie vor einfach am besten schmeckten. Ach ja, der Mensch, das alte Gewohnheitstier. Mehr davon!
Category Archives: Ach- und Krach-Geschichten
Qual und die Elefanten
Qual und ich waren einige Tage verreist und kamen erst eines Nachts spät wieder zurück. Müde von der Fahrt freute ich mich in erster Linie auf das Bett, während Qual, der als Geist nicht wirklich so etwas wie Müdigkeit verspüren kann und dies nur vorgibt wenn es im Haushalt etwas zu tun gibt, den in unserer Abwesenheit angehäuften Stapel Tageszeitungen durchlesen wollte. Ich schlüpfte in meinen neuen Schlafpyjama in Hello Kitty-Design, den Qual mir zu Weihnachten in Folge einer verlorenen Wette geschenkt hatte, und schloss die Augen. Mehr davon!
Qual und der Alkohol
Lieber Alkohol!
Sorgfältig wirst du gegärt
bei Alt und Jung bist du begehrt
In den Kaffee kommt ein Schuss
Schon wird der zum Hochgenuss
Abends noch ein Gläschen Wein
Kann auch echt gemütlich sein Mehr davon!
Qual und das Rauchen
„Bist du gestern wieder feiern gewesen?“, fragte mich Qual eines Morgens.
„Woher weißt du das?“, staunte ich verblüfft.
„Dafür gibt es mehrere, auch für Laien unübersehbare, Indizien, mein werter verkaterter Watson, erklärte er in Sherlock Holmes-Manier. „Zum einen die Halonierung …“ „Die was?“, unterbrach ich ihn. „Die Halonierung der periorbitalen Region. Im Volksmund vielleicht besser bekannt als Augenringe. Deine sind dermaßen ausgeprägt, dass man prima eine Lemniskate, das mathematische Symbol für Unendlichkeit, daraus machen könnte. Außerdem bist du in deiner Kleidung von gestern Abend ins Bett gegangen, eher untypisch für dich. Aber was mir trotz zurückgebildetem Riechnerv am meisten auffällt: Du stinkst bestialisch nach Zigarettenqualm.“
Qual und das Versprechen
“Qual! Hast du mal in den Kühlschrank gesehen?”, fragte ich ihn mit grimmigem Unterton. “In der Tat, das tue ich allerdings des öfteren. Du müsstest deine Frage demnach auf temporärer Ebene präzisieren. Falls du es genau wissen willst, ist das Öffnen des Kühlschranks sogar mehr oder weniger meine Quelle der Inspiration. Jedes Mal, wenn mir noch ein kleines Detail für einen neuen genialen Plan fehlt, öffne ich besagtes Haushaltsgerät und ZACK! geht mir ein Licht auf”, erklärte er freudestrahlend. Mehr davon!
Qual und die Superhelden
Nachdem ich auf dem Dachboden ein altes Comic-Heft aus dem Jahre 1973 entdeckt hatte, waren Qual und ich wochenlang damit beschäftigt, sämtliche Erzeugnisse von Marvel und DC Comics zu ergründen und miteinander zu vergleichen. Unsere Leidenschaft nahm mit der Zeit ungeahnte Züge an. Neben den DVDs der Verfilmungen, selbstredend als Special Edition oder Steelbook mit Audio-Kommentar des Regisseurs und lustigem Magnetbild für den Kühlschrank, erwarben wir unter anderem ein Iron Man-Bügeleisen, einen Batman-Bademantel samt Bat-Badezusatz, Spider-Man-Netzstrümpfe und eine lebensgroße Nachbildung von Magneto, der uns fortan auf dem Dach als Blitzableiter diente. Nach dem Essen spielten wir regelmäßig bis in die Nacht unser selbstgebasteltes Superhelden-Quartett. Dabei gerieten wir allerdings ziemlich oft in Streit. Mehr davon!
Qual und das Onlineshopping
Wir saßen in der Küche und betrachteten einen soeben gelieferten Wikingerhelm mit blonden Kunsthaaren.
„Amazon macht mir langsam Angst. Die Vorschläge, was mich noch so interessieren könnte, interessieren mich mittlerweile tatsächlich erschreckend oft. Da steckt doch bestimmt mehr dahinter als eine Analyse der bisherigen Einkäufe und der angesehenen Artikel. Wie machen die das?“, fragte ich Qual.
„Normalweise würde ich dein ungläubiges Staunen mit einem müden Lächeln abtun und dir eine klare, logische Erklärung liefern, aber mir geht’s da ausnahmsweise so ähnlich wie dir. Kennst du noch Paul, die Orakelkrake?“