Qual und der Kater

Der schwarze Peter - Bild: Tati Schröder

Der schwarze Peter – Bild: Tati Schröder

„Weißt du, ich finde, wir sollten mal … AAAAARHG!“, entfuhr es Qual, als er den kleinen Kater im Zimmer erblickte.

„Das ist Peter, der ist uns einfach zugelaufen“, klärte ich Qual auf.

„Zugelaufen? Peter hat hier an der Tür geklingelt und gemeint Hallo, ich bin der Peter, ich wohn jetzt hier? oder was?“

„Na ja, zumindest ist er mir auf der Straße permanent nachgelaufen und saß ständig am Brief­kasten.“

Qual schaute skeptisch. „Und was nun? Sind wir jetzt Auffangstation für arme Seelen?“

„Du hast dich auch nicht gerade höflich angemeldet. Also gleiches Recht für alle. Vielleicht wird er irgendwo vermisst. So klein sind Kater bestimmt nur kurz nach der Geburt. Wenn wir nur wüssten, wie alt er ist.“

„Das ist einfach: Aufschneiden und Jahresringe zählen.“

Qual schaute auf das dunkle Fell von Peter und ergänzte: „Du bist wieder mal zu gut für die Welt. Da will jemand das Vieh loswerden, und du lässt dir den schwarzen Peter zuschieben!“ Ich überlegte: „Er bleibt ja nicht für ewig. Aber zumindest solange, bis wir was über ihn herausgefunden oder überhaupt eine alternative Bleibe für ihn haben. Vertragt euch, hab grad keinen Nerv für Katz-und-Wal-Geschichten!“

Ich ging in die Küche und suchte das Abendbrot zusammen, während Qual um Peter herum tigerte und in einem Fort drohend flüsterte: „Ich beobachte dich, Freundchen!“