Am Karfreitag fuhren Qual und ich abends mit dem Auto nach Hause. Die Woche vor Ostern hatten wir spontan für einen erholsamen Kurzurlaub an der Ostsee genutzt. Nun bewegten wir uns auf einer einsamen Landstraße in Mecklenburg-Vorpommern Richtung Autobahn. Während Qual auf dem Beifahrersitz ein Nickerchen hielt, hatte ich Mühe, gegen meine Müdigkeit anzukämpfen. Die monotone Landschaft half dabei herzlich wenig. Links und rechts von der Straße befanden sich seit einer gefühlten Ewigkeit ausschließlich brachliegende Felder. Da es auch keinen Gegenverkehr gab, waren die in den immer gleichen Abständen im Scheinwerferlicht auftauchenden Leitpfosten schon das Spannendste an der Fahrt. Mehr davon!
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Qual und der Pessimismus
„Das klappt garantiert nicht!“, sagte Qual in überzeugtem Ton. „Warum glaubst du das? Ein Versuch ist es doch Wert“, behauptete ich. „Versuch? Da haben wir es ja. Wissenschaftler führen Versuche durch. Aber das hier ist das wahre Leben! Wir haben keine fünfzig Testreihen und ich bin nicht deine Laborratte. Der Schuss muss sitzen.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich weiß, worum es geht. Allerdings: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“ „Es ist kein Kampf, wenn von vornherein feststeht, wer geschlagen wird“, monierte Qual, „da kannst du auch gleich als Einradfahrer an der Tour de France teilnehmen!“ Seine Schwarzseherei nervte mich: „Werde ich! Auf die Bergetappen freue ich mich ganz besonders! Wenigstens merke ich dann, dass ich noch lebe und kein übervorsichtiger Angsthase geworden bin, der immer schön die Löffel einzieht!“ Mehr davon!
Qual und der Super-GAU
Ausnahmsweise verreiste ich im letzten Frühjahr für ein paar Tage ohne Qual. Ihn ganz allein in meiner Wohnung zu lassen, bescherte mir allerdings ein mehr als ungutes Gefühl. Zumal er sich auch noch um den Kater meiner für längere Zeit im Urlaub befindlichen Nachbarin kümmern musste, was ich vollkommen vergessen hatte. Mehr davon!
Qual und der Wintereinbruch
Qual wollte sich gestern eigentlich einen Spielfilm ansehen, als Folgendes geschah:
Wir unterbrechen unser Programm für eine Sondersendung. Erneut wurde in zahlreichen deutschen Städten und Gemeinden mindestens ein Wintereinbruch gemeldet. Damit steigt die Zahl der bekannten Fälle auf fast eine halbe Million. Die Polizei geht inzwischen davon aus, dass es sich um eine Mehrgenerationen-Familie von Serientätern handeln muss. Dies ergab eine Analyse der Wintereinbrüche der vergangenen fünfzig Jahre. Demnach schlagen die Täter immer dann nach dem gleichen Schema zu, wenn die Temperaturen drastisch in den Keller gehen. Die Spurensicherung gestaltet sich als äußerst schwierig, da der Neuschnee sämtliche Fußabdrücke verdeckt. Inzwischen wurde auch die FBI (Frostschutzbehörde Ilmenau) mit dem Fall vertraut gemacht. Berlins Polizeipräsident Klaus Klandt begrüßt diesen Schritt: „Wir müssen eingestehen, dass wir mit unseren begrenzten Mitteln nicht entscheidend voran kommen. Vielmehr hat es die Bande sogar geschafft, uns mehrfach mit falschen Hinweisen aufs Glatteis zu führen.“ Trotz der erhofften Unterstützung bei den Ermittlungen reagiert die Bevölkerung panisch. Etliche Händler berichten von Hamsterkäufen. Besonders begehrt sind im Moment Wärmflaschen und Heizdecken. Mehr davon!
Qual und der Ohrwurm
Ich stand in der Küche und bereitete gerade das Abendessen zu, als es passierte. Qual schwebte fröhlich pfeifend herein und schaltete das Radio an. Erst war nur ein ungleichmäßiges Rauschen zu hören. Dann ein paar Töne. Wieder rauschte es. Schließlich nestelte Qual genervt an der Antenne herum. Auf einmal war der Empfang einwandfrei: „… I wanna be daylight in your eyes … I wanna be sunlight only warmer …“ Mehr davon!
Qual und der Darm
Eine Freundin, die als Schwester im Krankenhaus meiner Heimatstadt arbeitet, lud mich einmal zum Tag der offenen Tür in ihre Klinik ein. Obwohl ich mich im Allgemeinen nicht sehr gerne in Krankenhäusern aufhalte, sagte ich ihretwegen zu. Schließlich hatten wir uns eine ganze Weile, genau genommen seit dem Ende unserer Schulzeit, nicht mehr gesehen. Meine Abneigung gegenüber solchen Einrichtungen stammt wohl daher, dass ein Besuch dort selten etwas Gutes bedeutet. Mehr davon!
Qual und das Sammelheft
Während der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 gingen Qual und ich einmal zum Bäcker unseres Vertrauens, um uns unseren monatlichen Spritzkuchen und etwas zum Lesen zu besorgen. Vor uns in der Schlange standen drei Jungen, von denen jeder ein Sammelheft für Aufkleber zur WM unter dem Arm trug. Sie kauften sich jeweils drei Tüten à 5 Sticker zu je fünfzig Cent. Sofort nach dem Bezahlen wurden die Tüten hektisch aufgerissen und auf ihren Inhalt hin überprüft. Dieser schien bei keinem zum gewünschten Ergebnis geführt zu haben. Jedenfalls ließen ihre Kommentare darauf schließen. Mehr davon!